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Antrag / Anfrage / Rede

Antrag zur „Energiewende 2022“ im Landkreis - 18.07.2011

Wir freuen uns, dass die CDU-Fraktion das Thema der zukünftigen Energieversorgung aufgegriffen hat. Allerdings halten wir den Antrag für zu wenig konkret.

Wir sehen unseren Antrag deshalb als Ergänzung zum Antrag der CDU-Fraktion (v. 13.7.2011) in Richtung einer Zielvorgabe und konkreter Vorschläge.

Wir bitten, diese Vorschläge im Rahmen eines „Masterplans“ (siehe CDU-Antrag) zu berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen              Klaus Ries-Müller

Zielsetzung für eine Energiewende 2022:

Die Liegenschaften des Landkreises sollten im Jahre 2022 zu 100% mit erneuerbarer Energie versorgt werden.
Das ist auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit, da regenerative Energien langfristig immer billiger und fossile Energieträger immer teurer werden.

Vorschläge:

- Unsere Region hat, was die Sonnenscheindauer angeht, ein Platz an der Sonne. Jedes Gebäude des Landkreises sollte deshalb eine Fotovoltaikanlage besitzen.

Beim kompletten Vermieten der Dächer rechnen wir mit Einnahmen von über 20 000.- Euro pro Jahr.

- Ein riesiges Potential, dass bisher nur teilweise genutzt wird, ist unser Biomüll. Durch Vergärung zu Biogas könnten wir den Strom und die Wärme für rund 1000 Haushalte erzeugen. Wie so was aussehen kann, ist u. a. im Landkreis Böblingen zu besichtigten.

Wir schlagen dazu eine Machbarkeitsstudie vor, die eine langfristige Kosten-Nutzen-Rechnung für den Landkreis (evtl. mit weiteren Nachbarkreisen und/oder der Stadt Heilbronn) einschließt.

- Der Energieverbrauch der Landkreisliegenschaften sollte jährlich in einem Energiebericht dokumentiert werden. Darin sind auch die Einsparmassnahmen inklusive der Auswirkungen zu erfassen.

- Eine weitere Sparmaßnahme: Heizen mit Abwasser(-wärme)

Laut der ehemaligen Umweltministerin Tanja Gönner könnten rund 10 Prozent der Gebäude mit Wärme aus dem Abwasser geheizt werden, dazu müssten Wärmetauscher in die Kanäle eingebaut werden. Dieses Potential sollte näher untersucht werden, zumindest sollte bei zukünftiger Kanalsanierungen  gleich entsprechende Wärmetauscher vorgesehen werden.

- Energiespar-Wettbewerb:

Alle Beschäftigten des Landkreises (einschließlich Kreiskrankenhäuser, Schulen und Abfallwirtschaft) werden aufgefordert, Vorschläge zur Einsparung von Energie (Heizung, Strom, auch Wasser) zu unterbreiten. Als Belohnung erhalten die Mitarbeiter die im ersten Jahr eingesparten Gelder ausbezahlt. Die Jahre danach spart der Landkreis.

- Eine weitere Aufgabe an die Verwaltungsfach-Frauen und Männer im Landratsamt:

Durchforsten Sie alle Vorschriften, Gebührenordnungen, ob diese die regenerative Energienutzung behindern. Beispiele dafür wären: Hohe Gebühren oder bürokratische Hürden für die Erdwärme- oder Biogasnutzung oder bei der Installation von dezentralen Wind- und Wasserkraftanlagen. Dazu ein Beispiel aus dem Landkreis Calw: Hier wurde eine geologische Grundlagenkarte erarbeitet. Diese beschleunigt und vereinfacht erheblich das Zulassungsverfahren bei der Verwendung von Erdwärme.

Ein ähnliches Vorgehen wäre für Wind- und Wasserkraftanlagen denkbar.

- Energieagentur als Koordinator und Ideenlieferant der Energiewende 2022:

Der Landkreis Heilbronn gehört zu den wenigen Regionen in Baden-Württemberg, in denen es keine kommunale Energieagentur gibt. Diese beraten Bürger und Unternehmer aber auch Kommunen unabhängig (!) und vor Ort über Energieeinsparung und den Einsatz regenerative Energien.

Gerade aber auch als „Ideenlieferant“ für innovative Sparmassnahmen und Energieerzeugung im Kreis und bei der Verwirklichung neuer Ideen bei den verschiedenen Ämtern könnte eine Energieagentur eine zentrale Rolle für die Energiewende 2022 übernehmen.

- Ein Beispiel aus Stuttgart: Alle Mitarbeiter der dortigen Verwaltung bekamen einen kostenlosen Energiesparfahrkurs angeboten. Ziel des Kurses ist es, durch energiesparende und vorausschauende Fahrweise den Kraftstoffverbrauch (und damit auch die Betriebskosten) eines PKWs, um 20 - 30% zu senken.

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Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ödp)

Kreisrat Klaus Ries-Müller,                                                               
Asternweg 1, 74906 Bad Rappenau, Fon 07264/205662

Kreisrat Horst Freiherr von Gemmingen-Guttenberg,
Dammhof 7, 75031 Eppingen, Fon 07262/7755