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Antrag / Anfrage / ÖDP

Anmerkungen Kreistag, 13. Dez. 2010, in Lauffen

Zu Pkt. 1.: Kreishaushalt 2011
siehe Haushaltsrede

Zu Pkt. 2. - 6: Abfallwirtschaft
Ein durchschnittlicher Haushalt kam vor 150 Jahren mit etwa 150 Dingen aus. Restmüll im heutigen Verständnis fiel praktisch nicht an. Heute verwenden wir rund 20 000 Gegenstände in einem Haushalt. Kein Wunder, dass dabei rund 150 Kilogramm Restmüll pro Kopf und pro Jahr anfällt.

Sicher will niemand mehr zurück ins 19te Jahrhundert. Trotzdem müssen wir weiter Müll vermeiden und verwerten, dass irgendwann nichts – kein echter Müll – mehr übrig bleibt, das heißt nichts mehr verbrannt oder deponiert wird.

Bei einer Recyclingquote von zur Zeit rund 60% besteht hier noch ein enormes Potential. Bei steigenden Energie- und Rohstoffpreisen wird diese Ressource immer wichtiger.

Manche Experten sprechen sogar schon davon, stillgelegte Deponien in Zukunft als Wertstoffreservoir zu benutzen, wegen der dort vorhandenen Biomasse, Kunststoffe und vor allem Metalle.

Ein riesiges Potential, dass bisher nur teilweise genutzt wird, ist unser Biomüll. Durch Vergärung zu Biogas könnten wir den Strom und die Wärme für rund 1000 Haushalte erzeugen. Wie so was aussehen kann, ist u. a. im Landkreis Böblingen zu besichtigten.

Wir schlagen dazu eine Machbarkeitsstudie vor, die eine langfristige Kosten-Nutzen-Rechnung für den Landkreis (evtl. mit weiteren Nachbarkreisen und/oder der Stadt Heilbronn) einschließt.

Heilbronn-Franken – Heimat der Biogaspioniere, so titelte unlängst das Magazin WachstumsImpulse der WFG (Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn) – sorgen wir dafür, dass dies weiterhin gilt.

Ein weiteres Beispiel für CO2- und Energieeinsparung ist die neue Kunststoffsammlung für Alltagsgegenstände wie Eimer oder Gießkannen auf den Recycling Höfen. Bei Recycling von Kunststoffen entstehen bis zu 90% weniger CO2-Emissionen als bei der Herstellung aus Erdöl. Nach Angaben der EU schafft das Recycling 5 bis 7 Mal mehr Arbeitsplätze als die Verbrennung.

Deshalb stellt sich für uns von der ÖDP die Frage: Wie können wir mehr Wertstoff verwerten?

Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der Bundesbürger plädiert kürzlich in einer Umfrage für die Einführung einer umfassenden Wertstofftonne, eine „Gelbe Tonne - Plus“. Hier sollten nicht nur Verpackungen, sondern auch andere Wertstoffe wie Glas, Metalle Beispiel Aluminium, und besonders wichtig  Elektronik gesammelt werden. Wir gehen davon aus, dass durch ein solches Holsystem mehr Wertstoffe gesammelt werden, als beim bisherigen Bringsystem über Recyclinghöfe.

Wir plädieren deshalb für die freiwillige Einführung einer solchen „Gelben Tonne – Plus“. Auch als Industrienation ohne eigene Roststoffe werden wir in Zukunft vermehrt diese Wertstoffe wie zum Beispiel seltene Metalle in Elektronikschrott brauchen.

Bis zur Einführung einer solchen „Gelben Tonne – Plus“  brauchen wir vermehrt Containerstandorte und kleine Recyclinghöfe auch in kleineren Gemeinden. Gerade für ältere Mitbürger ist eine Anfahrt von 10 – 15 Kilometer zu einem Recyclinghof einfach zu weit.

Zum Schluss noch eine Anliegen bei dem wir dringend eine Erleuchtung brauchen: Bei der Entsorgung der Energiesparlampen!

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Ökologisch-Demokratische Partei / Familie und Umwelt (ödp)

Kreisrat Klaus Ries-Müller,                                                               
Asternweg 1, 74906 Bad Rappenau, Fon 07264/205662

Kreisrat Horst Freiherr von Gemmingen-Guttenberg, Dammhof 7, 75031 Eppingen, Fon 07262/7755

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